Wie eine gute Absicht zerpflückt wurde

Wenn sich jemand im Hinterhof eine Maschine aufbaut, um sich damit später sein Geld zu verdienen, aller Wahrscheinlichkeit nach andere Mitmenschen mit in Arbeit bringt, ist der Vorgang zu begrüßen oder muß der betreffende sein Vorhaben abbrechen, wenn es nicht in die formalen Vorgaben der HEMA paßt? Wenn letzteres der Fall ist, dann würde von allen Möglichkeiten, selbstständig zu werden, bestimmte Arten bevorzugt, manche benachteiligt, andere ganz ausgeschlossen. Ist das korrekt?

Das ganze begann mit einer Erfindung von mir, die ich zuvor einigen Firmen als Vorschlag anbot. Das war etwa 1999,  2000. Die Erfindungsangebote wurden  alle abgelehnt. Vermarkten ja, aber zunächst muß das Teil mal hergestellt werden. Und mit dem Aufwand will niemand etwas zu tun haben. Irgendwann hatte ich die Idee, die elektronischen Teile in der rechts abgebildeten Geldbörse auf eine kleine Karte zu setzen und in´s Münzfach einzukleben – einnieten.

Nun – ich traf irgendwann den Entschluß, eine Maschine zu bauen, die meine Erfindung  umsetzt. Sonst wird das ja nie was! So etwa könnte das Teil aussehen, das die Maschine herstellen soll. Man kann das Teil in’s Münzfach einkleben oder einnieten.

Seltsam – ich teilte das sogar Pro7 mit, der Sendung ‚Gallileo’. Zwei Prototypen schickte ich da auch hin. Als Antwort kam zurück, es würden so viele Beispiele für Beiträge zugeschickt, daß ich in der Auswahl nicht dabei sein kann. Die Exemplare kamen auch mit kleiner Beschädigung zurück – man hatte sich wohl dafür interessiert, wie das funktioniert. Die Sachlichkeit solcher Sendereihen hatte ich zuvor schon öfters anzweifeln müssen. Etwa zeitgleich schaute ich mir Sendungen im Pro 7 nicht mehr an.

Bekannte machten mich darauf aufmerksam, daß das „Portmonaie mit Beleuchtung“ im Pro 7 gezeigt wurde. Jemand Anderes wurde dann mit der gleichen Idee vorgestellt. Was entscheidet den ‚Sympathiefaktor’? Eine Beziehung zu einem guten Onkel?

Zu dem Zeitpunkt, als ich anfing, diese Maschine zu bauen, war ich bei der Firma TUJA in Worms beschäftigt. Von Zeit zu Zeit wechselten die Einsätze. Die Wegbelastung war recht groß, dennoch wollte ich diese Maschine bauen, aus eigener Kraft, mit eigenen Mitteln, auch wenn es mir zeitlich sehr schwer fiel. Irgendwann jedoch, April 03 übertrieb es die Firma TUJA mit der Einsatzbelastung. Der Einsatzort war gar nicht mal weit, Mainz. Aber zu dem Zweck mußte ich zwei Mitarbeiter der Firma Perfect aus Worms abholen und abends teils nach schweren körperlichen Belastungen wieder zu ihren Wohnorten in verschiedenen Stadtteilen nach Hause fahren, weil beide keinen Führerschein hatten. Dabei blieb ich mehrfach im Berufsverkehr stecken … bis ich bei mir zuhause ankam, war es bereits so spät, daß ein dafür zulässiges Zeitlimit deutlich überschritten war. Den Arbeitsauftrag erledigte ich dennoch bis zum Schluß, aber danach platzte das Arbeitsverhältnis, nicht nur wegen der Überlastung. Die Firma verhielt sich zunehmend rüpelhaft, wollte mich offensichtlich wegen abnehmender Auftragslage herausmoben. Dennoch schaffte ich es in diesem Zeitraum, die Maschine im rohen Zustand zusammenzubauen.

Das Arbeitsamt hatte mich wieder. Einer Mitarbeiterin des Arbeitsamtes in Rüsselsheim teilte ich die Absicht mit, daß ich mir diese Maschine aufbauen wollte. Als ich fragte, ob diese Tätigkeit dahingehend akzeptiert wird, daß ich mich selbst wieder in Arbeit bringen will, war die Antwort „eigentlich nicht“. Es versteht sich fast von selbst, daß ich darüber etwas anders denke.  Meinem damaligen Sachbearbeiter, Herrn Siegrist, teilte ich das Gleiche mit. „Ordentlich“, so Herr Siegrist, dem ich die Abbildung meiner Maschine zeigte, soweit sie damals aufgebaut war. Offensichtlich konnte der Sachbearbeiter den ‚Wert’ dieser Maschine, auch wenn sie noch leer, ohne Inhalt war, einschätzen. Herr Siegrist hatte mit Sicherheit zuvor einen technischen oder handwerklichen Beruf. Wenn man einem Laien einen Drehtisch zeigt, so weiß er im Allgemeinen wenig damit    anzufangen.

Nun- von Herrn Siegrist wurde ich auf die HEMA geschickt, die untergeordnete Abteilung nannte sich TIGZ, das war in Ginsheim/Gustavsburg.

Etwa zeitgleich dazu machte mir ein Musiker im Bekanntenkreis den Vorschlag, ich könnte Tonköpfe von Gitarren reparieren, Bauart ‚Fender Stratocaster’. ‚Fehl’konstruktiv bedingt trat da immer der gleiche Fehler auf. Die Wicklung war ohne Isolierung direkt auf die Magnete gewickelt – da war es nur eine Frage der Zeit, bis der Tonabnehmer ausfiel.

Ich baute eine Maschine, mit der man die Tonköpfe neu wickeln kann. Der Vater von diesem Musiker hatte in der Zeitschrift ‚Vintage’ Berichte eingestellt. Ich sollte für Werbezwecke auch eine Seite bekommen. Als ich so weit war, wurde mir das verweigert. Ich solle das irgendwie selbst hinbekommen. Bei einem Besuch einer ‚Vintage – Messe’ machte ich nun Werbung für mein Vorhaben. Bis dahin stellte es sich auch heraus, daß der Dienst für Reparaturen derart schon längst in festen Händen war. Das hätte der Musiker unbedingt vor mir wissen müssen, stellte es aber anders dar. Und so bekam ich die Reparaturaufträge nicht.

Was haben die sich nur dabei gedacht, einen so in die Irre zu führen?

So ist das – da hängen sich Andere mit hinein, wissen angeblich alles besser und verursachen nur Durcheinander und Schaden. Aber den größten Scherz dahin leistete sich die HEMA bzw TIGZ ………..

Etwa im gleichen Zeitraum war auch Herr Lang von der TIGZ mit dem Verlauf dieser Dinge unzufrieden. „Ging es Ihnen nur darum, die Bezugsdauer zu verlängern?“ fragte er mich. Ich erklärte ihm, daß es mir wohl darum ging, etwas umzusetzen, unter welch stressigen Bedingungen ich z. B. den Drehtisch zusammenbaute, worum es mir dabei ging. Die Entwicklung des Reparaturdienstes verlief nun nicht zufriedenstellend. Herrn Lang erklärte ich, unter solchen Umständen wäre es das Sinnvollste, zum Weiterbau dieses Drehtisches zurückzukehren. Von der Ernsthaftigkeit meiner Absicht schien er nun überzeugt, aber er teilte mir nun mit, die Sache mit dieser Maschine sei nicht förderbar. Kann das sein?

Insbesondere dann, wenn man das alles mit eigenen Geld aufbauen will?

Um im Statos ‚Existenzgründer’ zu bleiben, mußte ich mir etwas Anderes aussuchen (?). Bereits da muß man die Sachlichkeit anzweifeln (siehe erster Abschnitt). Wenn ich eine Idee für eine Existenzgründung vorweisen kann, die auch funktionieren kann, wie kann das abgelehnt werden, weil der Sachbearbeiter diese Art formal nicht unterbringt? Wem soll das Ganze dienen? Dem Gründer oder dem Sachbearbeiter? Oder der HEMA?

Bevor ich die Absicht hatte, Tonköpfe zu reparieren oder Stempel und ähnliches zu fertigen erwog ich den Gedanken, ggf. einen Imbiss zu betreiben, anzukaufen, um aus dem Gewinn weitere Dinge umzusetzen. Aus meinem näheren privaten Umfeld vernahm ich nur ablehnende Haltungen bis hin zur Empörung. Warum ist mir ebenfalls ein Rätsel. Der Sachbearbeiter in der Stadt Rüsselsheim, Herr Schoreit, erklärte mir die Bedingungen, die zu erfüllen sind. Eine Bedingung konnte ich nicht erfüllen – der Boden, auf dem das stehen soll muß privat sein. Ein guter Versuch war gescheitert. In Mainz stand ein kompletter Imbiss zum Verkauf. Ich hätte nur einen Mitarbeiter gebraucht, denn alleine wäre das nicht zu betreiben gewesen. Das kam so schleppend in Gang, daß mir bei dem Kauf jemand zuvorkam. Ein zweiter Versuch vereitelt. Der dritte Versuch, ich wollte bei meinem späteren Partner, Herr Daum, in seinem Hof einen Imbisswagen hinstellen, scheiterte daran, daß die Stadt von mir dafür eine Baugenehmigung einforderte. Das war nicht nur absurd, das war schon Böswilligkeit. Auf einem Gelände, das mir nicht gehört, kann ich so einen Antrag gar nicht stellen. Der Zeitpunkt wäre sogar günstig gewesen, denn etwa zu dem Zeitbereich hatte ein Metzgerbetrieb nebenan das Geschäft eingestellt und Leute fragten oft, wo man ein Frühstück oder ähnliches bekommen könne. Ich hatte das dem betreffenden Amt mitgeteilt. Das hat das Amt wenig interessiert – die Sachbearbeiterin blieb bei ihrer Forderung. Ich beschwerte mich sogar mündlich auf dem Arbeitsamt, denn ich hätte nicht nur mich, wahrscheinlich noch jemand in den Verdienst gebracht. Dort erklärte man mir, daß verschiedene Ämter, Behörden jeweils ihren eigenen Sachbereich haben, wo sie sich nicht gegenseitig einwirken.

Nun – zurück zum Thema – ich hatte Verbindung zu einer Werkstatt, die Schilder, Stempel und ähnliches herstellte. Ich gab der HEMA vor, Schilder zu montieren, so war der Sachbearbeiter zufrieden. Zu dem Zeitpunkt war ich noch der Auffassung, daß mich so schnell niemand finanziell kaputtbekommt. Meine Maschine wollte ich dennoch weiter aufbauen. Soweit kam es nicht ……

Zunächst blieben die Aufträge, die mir tatsächlich in Aussicht gestellt wurden bis auf ein Minimum aus. Ich mußte mir etwas Anderes überlegen – kaufte mir zwei Stempelmaschinen, um Stempel zu fertigen. Später noch Schneidplotter – Einrichtungsgegenstände – Rechner und Software – Material – Mobiliar und irgendwann war ich finanziell überlastet, das Geld für den Weiterbau der Maschine war weg. Und der erhoffte Gewinn meiner Tätigkeit entsprach nie dem, was mir vorher in Aussicht gestellt wurde.

So wird man langsam aber sicher kaputtgemacht, bis nichts mehr geht. Und wenn man in den Bezug von Arbeitsamt hineinkommt, hacken die noch auf einem herum ……

Arbeitsamt und Finanzamt unterstellten mir noch, an den Ämtern vorbeizuarbeiten!

Es gehörte zu meinem Konzept, daß ich die Maschine nicht unbedingt alleine betreiben muß. Ich kann, wenn sie läuft, auch jemand anders daransetzen und in Arbeit bringen. Wenn der betreffende eine eigene Produktidee mitbringt (nicht dringend erforderlich), kann man eine zweite Maschine aufbauen und nachdem die Unkosten wieder drin sind, stellt man dem betreffenden anheim, ob er nun weiter proletarisch oder selbstständig arbeiten möchte. Auf die gleiche Weise kann er diese Selbstständigkeit dem Nächsten weitergeben. Und Dieser an den Nächsten…. Diesen Teil des Konzeptes hatte ich auch in den Unterlagen in der Schulungsstätte niedergeschrieben. Wenn die HEMA davon Notiz nahm – vielleicht wurde diese Idee mal belächelt. Dabei würde es uns´ren Strukturen gut tun, dem Mittelstand in den kleinsten Einheiten eine wachsende Selbstständigkeit zu verleihen.

Wohin kann sich einer wenden, wenn er eine Produktidee hat? Entweder er wird ignoriert oder über den Tisch gezogen, in den seltensten Fällen wird es in der Form umgesetzt, daß das auch dem Erfinder gerecht wird. Meine Idee beinhaltete auch, dafür eine Basis zu schaffen!

Daß Behörden, Ämter einem so zusetzen, ist schon schlimm genug. Aber es kam sogar Kritik aus den eigenen Reihen. Das sind meist Proleten, dumme Buben, Neider, die sich in Wahrheit über sich selbst ärgern, weil die nicht selbst auf vergleichbare Ideen kommen. Deren Argumente beinhalten eigentlich nur Besserwissereien, die in Wahrheit nichts wert sind und Schadenfreude.

Nun stellen wir uns vor, ich fange nun bei Null an und baue an der Maschine weiter. Man muß erst mal die entsprechenden Mittel haben. Von einem schmalen Einkommen geht das schwerlich zu bestreiten. Man läuft Gefahr, erneut kaputtgemacht zu werden. Und für wen soll ich das tun? Ich erwähnte die Möglichkeit, die Selbstständigkeit an den Nächsten weiterzugeben. Für dumme Buben, die das noch kritisieren? Wissen die so eine Mühe überhaupt zu würdigen?

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