Schiff mit Trommelsegel

Es ist ein paar Jahre her, als mir der Einfall kam. Damals glaubte ich, wieder eine neue Erfindung erdacht zu haben. Aber da erzählte mir jemand etwas vom ‚Trommelsegel’, das es wohl schon gab. So etwas kommt nur selten zum Einsatz.

Auf der Drehscheibe oben befinden sich kreisförmig Dreiecksegel angeordnet. Die Drehscheibe wird sich immer rechts herum drehen, egal, aus welcher Richtung der Wind kommt – sogar von Vorne. Eine Achse überträgt die Drehbewegung nach unten, da befindet sich ein Satz Schwerter (Kiele, Ruder), die im Kreis angeordnet sind. Die erzeugen einen Schub in die Richtung, die der Steuermann mit einem Hebel wählt. Die Bewegung des Hebels wird auf den inneren Ring eines Walzlagers übertragen. An der Außenseite des Walzlagers befinden sich Ruder– und Steuerstangen zu den Schwertern.

Vorteil: Man kann sogar direkt gegen den Wind segeln.

Drehscheiben mit Dreiecksegel in der Art gibt es auch in nördlichen Ländern als horizontale Windmühlen.

Kreisförmig angeordnete Schwerter gibt es z.B. als Antrieb von Schleppern.

Ein ‚Trommelsegel’ wurde z. B. im Film ‚Waterworld’ dargestellt. Bei der Anordnung muß man allerdings die Effektivität anzweifeln. Die Kombination Drehscheibe mit Segeln und kreisförmig angeordnete Schwerter hinterläßt kaum Reibung. Sobald noch Zahnräder dazwischen sind, entsteht in deren inneren Reibung eine Selbsthemmung. Eine Schiffsschraube mit höherer Drehzahl antreiben wird nicht sehr effektiv gehen.

Ein großes Modellschiff (1,4 x0,9 m) hatte ich mal gebaut. Die Drehscheibe hatte ich auf  Walzen gelagert, lies sich anfangs sehr leicht drehen. Aber im Laufe der Zeit ging das wohl infolge der Verwitterung immer schlechter. Sollte ich nochmal auf die Idee kommen, sowas zu bauen, dann konstruiere ich eine Trommel mit kleinerem zentralem Drucklager.

Das Walzenlager habe ich aus Plexiglasringen und Kunststoffwalzen zusammengebaut. Die Walzen kann man sich aus Kunststoffstangen schneiden, gibt´s Als Rundstangen im Handel. So war ich mir sicher, daß am Walzenlager nichts rostet.

Das Schiff habe ich recht flach konstruiert. Es verhält sich bei´m Schwimmen eher wie ein Floß.

Die Abbildungen rechts zeigen ein Schnittbild, das den Verlauf des Hebels zum Walzenlager aufzeigen soll. Das Schiff verhält sich wie ein Floß, deshalb hat es kaum Tiefgang. Der Hebel befindet sich über der Wasserlinie. An der Stelle, wo die Schwerter rotieren, ist das Schiff von unten ausgehöhlt. Wenn man nun ganz sicher sein will, daß die Öffnungen für den Hebel keine Öffnung zum Wasser sein sollen, kann man auch den Hebel abkröpfen, Bild darunter.

Bei mir im Keller, wo ich das fertigte, konnte ich die Segel nicht mehr in der Form aufbauen, wie gedacht. Die

Kellerdecke war zu niedrig. Das Modellschiff gab ich dann irgendwann weiter.

Fotos des großen Modellschiffes damals, im Aufbau.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ältere Bilder, damals von Hand gezeichnet.

Eine Antwort to “Schiff mit Trommelsegel”

  1. uwe Says:

    Hallo, ich bin auf der Suche nach der oortschen Wolke auf deine Site gekommen.
    Auf die Idee dass Walzen als Lager nicht sehr geeignet sind hätte man auch früher kommen können. Die Idee an sich ist gut. Es gibt einen Voith Propeller bzw Antrieb für Schiffsschlepper die ein ähnliches Prinzip haben.
    Falls dir noch einmal die Idee in den Kopf steigt solch ein Boot zu bauen, dann nimm doch einfach eine große Holzscheibe und schraube an den Rand Kugellager. Das dürfte weitaus günstiger sein als ein grosses Drucklager.
    Gruß von Uwe

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